Installative Performance

Franz von Strolchen: BOJI

In the State of Fire and Miracles
Die wahre Geschichte eines Hundes auf Instagram, erzählt als universelle Fabel über Repräsentation und Propaganda

Im Winter 2021 stößt Franz von Strolchen während eines dreimonatigen Stipendiumaufenthalts in Istanbul auf den Straßenhund Boji. Von Strolchen wird Zeuge, wie sich der Anatolische Hirtenhund mit seinem goldbraunen Fell, den schwarzen Augen und den Schlappohren innerhalb kürzester Zeit zu einem weltweiten Internetphaenomen entwickelt. Doch zu welchem Preis?
Ausgehend von der Recherche in Istanbul, entwirft von Strolchen eine moderne Fabel eines Hundes, der ins Leben geworfen wird und immer nur dazwischensteht – zwischen den Beinen der Menschen, zwischen den Stühlen, zwischen Tramway-Wagen. Deswegen nennen die Menschen ihn auch „Boji", was so viel wie „Drehgestell" bedeutet.
Eines Tages gerät der bekannte Straßenhund zwischen zwei Parteien, die ihn jeweils für sich beanspruchen wollen. Boji soll zu einem politischen Maskottchen werden, aber dann kommt alles ganz anders.

In einem installativen Setting wird die Geschichte Bojis zur Dokufiktion – anhand von Objekten, Fundstücken, Fragmenten, Sound, Musik und Hundekot. Zusammen mit wechselnden PerformerInnen in immer unterschiedlichen Sprachen entwickelt von Strolchen eine hybride Form aus Bildender Kunst, Konzert, Live-Performance, Video- und Sound-Design, in der missachtete Tiere und aktuelle Phänomene wie Propaganda und gesellschaftliche Manipulation aufeinandertreffen.

BOJI ist der zweite Teil der TRILOGY OF THE BROKEN; nach dem ersten Teil, der sich mit dem Thema „Korruption" befasste (CABLES, 2021),  und dem dritten Teil (TROLL, 2024), der sich mit der „(Ohn)Macht der Unwissenheit" beschäftigen wird.
 
Wechselnde Performer*innen in unterschiedlichen Sprachen (mit deutschen Übertiteln):
06.12.23: Vladyslava Chentsova (Ukrainisch)
07.12.23: Annamária Láng (Ungarisch)
08.12.23: Anja M. Wohlfahrt (Kärntnerisch)
14.12.23: Zeynep Alan (Türkisch)
15.12.23: Dagna Litzenberger-Viten (Französisch)
16.12.23: Negin Rezaie (Farsi)

 
Beginn: jeweils um 20.00 Uhr
Dauer: ca. 65 Minuten


Ticketreservierung: Rechts unter den Spielterminen oder unter office@theater-am-lend.at

Preise: VP 18 Euro / Ermäßigt 12 Euro (Schüler*innen, Studierende, LAUT!-Mitglieder, Ö1-Club, Alumni Graz)

HAKUK-Pass-Besitzer*innen können die Vorstellung mit Voranmeldung bei freiem Eintritt ansehen - Bitte um Voranmeldung per Mail.

Die Premiere fand am 12.09.23 um 17.00 Uhr im Rahmen des NEWSoffSTYRIA-Festivals im Theater des Gesellenvereins statt. Zeynep Alan (Türkisch)
& Zaid Salamane (Arabisch)



Über die Performer*innen:

Vladyslava Chentsova, geboren 1994 in Charkiw/Ukraine. Sie studierte von 2012-2017 an der Nationalen Universität der Künste Charkiw I. P. Kotljarewskyj Theaterkünste und fokussierte sich vor allem auf Puppenspiel. Ensemblemitglied beim San San Theater Charkiw. Unterschiedliche Engagements als Schauspielerin und Performerin in der Ukraine. Vertreten als Schauspielerin bei verschiedenen Festival in ihrem Heimatland und im Ausland (Polen, Deutschland, Slowakei, Österreich).

Annamária Láng, 1975 in Mátészalka, Ungarn, geboren, war bereits während ihrer Schauspielausbildung festes Mitglied des freien Theaterkollektivs „Krétakör“ unter der Leitung von Árpád Schilling. Seit 2010 arbeitet sie regelmäßig mit „Proton Theater“, der unabhängigen Theatergruppe des ungarischen Film- und Theaterregisseurs Kornél Mundruczó, zusammen. Zudem ist sie als regelmäßiger Gast am Schauspielhaus Köln, den Münchner Kammerspielen, dem Schauspielhaus Zürich und dem Finnischen Nationaltheater in Helsinki engagiert. Seit der Saison 2019/20 ist Annamáría Láng als Ensemblemitglied am Burgtheater.

Anja M. Wohlfahrt, 1991 in St.Veit an der Glan geboren. Sie absolvierte Ausbildungen in Ballett, Jazz, Modern Dance, studierte Angewandte Kulturwissenschaft, Wirtschaft & Recht, sowie Musical. Während ihres Studiums arbeitete sie als Tänzerin am Stadttheater Klagenfurt und als Ballettlehrerin an verschiedenen Tanzschulen in Kärnten. Parallel kam die erste Regiehospitanz am Klagenfurter Ensemble, die zu weiteren Regieassistenzen ebendort führte. 2016 kam sie zum Ensemble Porcia, wo sie seither als Regieassistentin, Assistentin der Intendanz, Choreographin und Regisseurin arbeitete. Dann zog es sie nach Südtirol/Italien ans Stadttheater Bruneck, bevor sie ans Schauspielhaus Graz ging. Seit 2020 arbeitet sie als Regisseurin und Choreographin für das Schauspielhaus Graz, Theater am Lend, Kunstlabor Graz, La Strada, Stadttheater Bruneck, Ensemble Porcia, Next Liberty Graz. Weiters ist sie organisatorische Leiterin des InTaKT Festival Graz und hat eine Doku über Liebe und Sexualität von Menschen mit Beeinträchtigung gedreht. 

Zeynep Alan, geboren 1987 in Wien. Schauspielausbildung an der diverCITYLAB-AKADEMIE; Studium der Politikwissenschaften an der Uni Wien. Schauspielerin und Mitwirkende bei diversen Projekten im Rahmen von „WIR SIND WIEN.FESTIVAL DER BEZIRKE“ und „Kulturherbst Neubau“. Mitwirkende und Projektschaffende bei WIENWOCHE 2016 Projekt: Halay City Marathon.  Schauspielerin in Theaterstücken/Performances im WERK X, Eldorado (Garage X), Dschungel Wien, „Klassenzimmertheater“ und in verschiedenen Spielfilmen in Österreich und Schweiz.

Dagna Litzenberger Vinet wurde 1987 in Oakland (USA) geboren und wuchs in Frankreich, Deutschland und der Schweiz auf. Nach einem Philosophiestudium an der Sorbonne-Universität Paris studierte sie von 2010 bis 2013 Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Ihr erstes Engagement führte sie von 2013 bis 2017 an das Schauspielhaus Zürich, wo sie u. a. mit den Regisseur*innen Bastian Kraft, Karin Henkel, Sebastian Nübling und Milo Rau arbeitete. 2018 war sie beim Berliner Theatertreffen als Kassandra in BEUTE FRAUEN KRIEG (R. Karin Henkel) zu sehen. Neben ihrer Tätigkeit am Theater steht sie auch vor der Kamera, in diversen Film- und Fernsehproduktionen. Ab der Spielzeit 2022/23 gehört sie zum festen Ensemble des Wiener Burgtheaters.

Negin Rezaie, geboren 1990 im Iran, lebt und arbeitet seit 2015 in Wien. Rezaie ist Performance-Künstlerin, Kuratorin, Lehrende und Forscherin. Derzeit studiert sie Performance-Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien.
Weitere Informationen: www.neginrezaie.at

http://franzvonstrolchen.com/ 

TRAILER
Konzept / Regie / Video / Objekte/ Licht: Franz von Strolchen
Text: Christian Winkler
Konzept: Sandra Küpper
Objekte/Raum: Andrea Cozzi, Hanga Balla
Animation: Anna Vidyaykina, Maria Chalela-Puccini
Komposition / Sounds / Live-Musik: Anna Anderluh
Übertitel: Kerstin Stelzmüller
Technische Umsetzung: Wolfgang Petschnegg
Technik: Nina Ortner
Ton Ronny Priesching

Eine Koproduktion von Franz von Strolchen, Theater am Lend und THEATERland STEIERmark 2023
Das Istanbul-Stipendium wurde ermöglicht vom Verein Istanbuluzern.

Unterstützt durch BMKOES, Land Steiermark, Stadt Graz