GÜNTER EICHBERGER liest: „BOSCH“ und „Weltverlust“

Übersättigt von der Routine der Hohen Küche, empfindet der Gastrokritiker Bosch Genuss einzig noch in der Praxis feuilletonistischer Restaurantvernichtung. Überraschenden Gaumenkitzel verheißt eine aus dem Orient stammende Naturbegabung. Eine bittere Abrechnung mit kulinarischer Romanschreiberei und den Allüren einer zwangsoriginellen Küche mitsamt ihrer Kritik. („BOSCH. Der Einzelne und seine Einzelzelle“, Ritter Verlag 2020)

Ein Mann wird zum Arzt geschickt, weil er Visionen hat, die für ihn umgehend Gestalt annehmen. Die Stadt Graz erscheint ihm als ein kleines Venedig mit Gondeln auf der Mur, gleichzeitig, behauptet er, halte er sich als Toter in Istanbul auf. Er glaubt einem Buch, das „Weltverlust“ heißt, entsprungen zu sein. („Weltverlust“ erscheint im Frühjahr 2023 im Ritter Verlag)

Günter Eichberger erzeugt phantastische Szenarien, die auf bestürzende Weise welthaltig sind. Seine Fabulierkunst übersetzt drohende Entwicklungen von Trans-Humanisierung in skurrile Bilder handfester Körperlichkeit, seine Sprachsatire zerlegt wohlfeile Phrasen und Erzählschablonen und öffnet solcher Art den Blick auf virulente gesellschaftliche Widersprüche heute.

Moderation: Wolfgang Straub

- Termin - 
Freitag, 9. September 2022, Beginn: 20:00

Eintritt frei!
Kontakt: 0699-17073151


Günter Eichberger, geb. 1959 in Oberzeiring, lebt als freiberuflicher Schriftsteller in Graz. Ab 1978 Studium der Germanistik und Anglistik an der Universität Graz, 1984 Promotion. Seit 1987 publiziert er Stücke, Hörspiele und Prosabände. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, zuletzt den Literaturpreis des Landes Steiermark 2020. Sein umfangreicher literarischer Vorlass wurde kürzlich vom Franz Nabl Institut erworben.

Wolfgang Straub, geboren 1968 in Zell am See, Studium der Deutschen Philologie, Publizistik und Theaterwissenschaft in Salzburg und Wien, Dr. Phil. Projektleiter und Lehrbeauftragter am Institut für Germanistik der Universität Wien, Leiter des Projekts „Kofler intermedial“ an der Universität Klagenfurt.