ALRAUNE – I thought I was something else

Eine Stückentwicklung von Sandra Schüddekopf und Susanne Pirker
„Der Verbrecher, splitternackt am Kreuzwege gehenkt, verliert in dem Augenblick, in dem das Genick bricht, seinen letzten Samen. Wo dieser zu Boden fällt entsteht die Alraune, die Wurzel gleicht einem Männlein oder Weiblein. Nachts zog man aus, sie zu graben; wenn es zwölf Uhr schlug, mußte man die Schaufel unter dem Galgen einsetzen. Aber man tat wohl, sich die Ohren fest zu verstopfen, denn wenn man das Männlein ausriß, schrie es entsetzlich, daß man niederfiel vor Schreck. Es brachte Glück und zog viel Geld ins Haus. Machte auch liebenswert den, der es hatte. Aber bei alledem schuf es doch Leid und Qualen, wo immer es war. Die übrigen Hausbewohner wurden verfolgt vom Unglück, und es trieb seinen Besitzer zu Geiz, Unzucht und allen Verbrechen. Ließ ihn schließlich zugrunde gehen und zur Hölle fahren.“ (die Alraunensage nach H.H. Ewers „Alraune“)

Was bestimmt unser Leben, was macht uns zu dem was wir sind?
Der jahrhundertealte Mythos von der Alraunenwurzel eröffnet ein diskursives Feld, auf dem sich Fragen nach Selbstbestimmung, Entscheidungsfreiheit, Rollenzuschreibungen und Manipulation zu einem phantasmagorischen Plot verdichten, der das bizarre von Gier geprägte Figurenensemble in ein gleißendes Licht taucht.
ALRAUNE ist ein Stück über den Antirealismus der Gefühle, über subjektive Wahrheiten und über die unaufhaltsame Ausweitung der moralischen Grauzone.


Eine Produktion des Erfolgstheater in Kooperation mit GARAGE X
Gefördert durch: Wien Kultur und Bundesministerium für Unterricht Kunst und Kultur

Eintritt: €15,--Normal/€8,--Ermäßigt (Schüler, Studenten, Laut-Card)
Frei: Kulturpass
Es spielen: Janna Horstmann, Miriam Smolka,
Christian Strasser, Sebastian Straub

Inszenierung: Sandra Schüddekopf Dramaturgie: Susanne Pirker

Kostüme: Elke Gattinger Musik: Rupert Derschmidt

Video: Michael Schüller Maske (Video): Andreas Filar

Assistenz: Antje Eisterhuber